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Im Laufe des Tages des 30.10.2017 galt es für die Trebgaster Wehrleute vier Einsatzszenarien, darunter ein Keller unter Wasser, ein ausgedehnter Flüssigkeitsbrand, eine Türöffnung und ein Brand eines Abfallcontainers, abzuarbeiten. Doch erstmal von Anfang an...

Zum Abschluss der Modularen Truppausbildung (Grundausbildung), die derzeit einige unserer Feuerwehrkameraden durchlaufen, nutzten wir den Brückentag und veranstalteten einen Berufsfeuerwehrtag. Hier galt es nun alles in der Theorie Gelernte unter reellen Bedingungen, wie wir sie tagtäglich erwarten können, in die Praxis umzusetzen und zu üben. Selbst „alte Hasen“ waren sich nicht zu schade, um an diesem Übungstag teilzunehmen.

Nach Dienstbeginn um 09:00 Uhr ließ auch der erste „Einsatz“ nicht lange auf sich warten. Alarmstichwort war ein mit Wasser vollgelaufener Keller. Als Keller fungierte hier das Wasserhäuschen bzw. der Löschwasserhochbehälter. Am Einsatzort wurde umgehend das Stromaggregat gestartet und mit Hilfe der Tauchpumpe der „Keller“ vom Wasser befreit. In diesem Zusammenhang wurden den Übungsteilnehmern die Bedienweisen des weiteren Rüstzeuges, mit dem Wasser aus Gebäuden gepumpt werden kann, nähergebracht.

Kaum waren alle Gerätschaften wieder im Fahrzeug verstaut, erwartete uns schon der nächste Alarm. Angenommen wurde eine ausgelaufene Flüssigkeit, die sich entzündet hatte. Schnell war allen klar, dass brennende Flüssigkeiten am besten unter Einsatz von Schaummittel bekämpft werden. Vor Ort wurde dafür ein Überflurhydrant in Betrieb genommen, mit dem wir unser Löschfahrzeug speisten und einen Löschangriff mit dem Mittelschaumrohr vornahmen. Die brennende Flüssigkeit konnte mit einem Schaumteppich bedeckt und abgelöscht werden. Selbstverständlich konnte hier jeder einmal das Handling mit dem Schaumrohr trainieren.

Bevor wir uns in der Mittagspause mit leckeren Hotdogs stärkten, nutzten wir bis dahin die einsatzfreie Zeit, um auch grundlegende Dinge, wie Knoten und Stiche, zu üben. Nach der Mittagsruhe wurden wir mit der Meldung „Türöffnung“ schon zum nächsten Einsatz alarmiert. Dort angekommen, standen wir vor einer verschlossenen Haustür. Nach einer kurzen Erkundung des Objektes konnte ein gekipptes Fenster im 1. Obergeschoss entdeckt werden. Da der Grundsatz gilt, so wenig Schaden wie möglich zu verursachen, entschieden wir uns, über das gekippte Fenster in das Haus vorzugehen. So nahmen wir unsere Steckleiter vom Dach des Löschfahrzeuges und brachten diese an der Hauswand in Stellung. Mit Hilfe einer Vorrichtung konnten wir letztendlich das Fenster unbeschadet öffnen und zur verunglückten Person vordringen.

Das Einsatzstichwort „Brand Müllcontainer am Badesee“ sollte dann unser letzter Alarm für diesen Tag gewesen sein. Bei Eintreffen stand der Müllcontainer bereits in Vollbrand. Der Container befand sich nicht unweit von Sträuchern und Bäumen, wodurch diese ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden und Feuer fingen. Da hier ein größerer Löschwasserbedarf nötig war, bauten wir zur Wasserentnahme aus der Trebgast eine Saugleitung auf. Durch die Vornahme eines C- und eines Hohlstrahlrohres konnte die Ausbreitung des Feuers durch Abkühlen der Umgebung eingedämmt und der Brand des Müllcontainers letzten Endes gelöscht werden.

Am Ende des Tages zogen alle fix und fertig das selbe Fazit, dass der Übungstag rundum super und sehr lehrreich war. Denn so konnten nacheinander verschiedene Szenarien, die jederzeit eintreffen können, geübt und durchgesprochen werden. Das bringt Sicherheit und Routine in unser Handeln. Auch die Kameradschaft kam hierbei nicht zu kurz, da so ein ereignisreicher Tag natürlich zusammenschweißt.

Bericht: André Stöcker Fotos: André Stöcker, Dominik Träger

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